Mittwoch, 16. März 2016

War Paulus Wirklich Frauenfeindlich?

Die alten griechischen Legenden erzählten, dass die Götter zuerst Männer schufen und die Männer waren ohne Frauen wirklich glücklich. 

Dann hat ein Mann namens Prometheus Feuer von den Göttern gestohlen und den anderen Männern weitergegeben. 

Die Götter waren entrüstet und entschlossen sich, die Männer zu bestrafen. Zeus, der König der Götter, erdachte eine grausame und schreckliche Strafe. 

Die Götter schufen eine andere Rasse, quasi menschliche Wesen, die Frauen. 


Die Männer waren gut aber die Frauen böse. Die Frauen sollten unter den Männern wohnen und die Männer sollten dadurch gequält, dass sie Sehnsucht nach diesen komischen und perversen Kreaturen hätten. 

In den Augen der griechischen Männer waren die Männer menschlich und die Frauen fast tierisch. 

Auch die großen Philosophen und Dramatiker haben die Frauen auf dieser Weise verachtet. 

Die griechische Kultur und Philosophie hatte einen starken Einfluss auf alle Volker im Mittelmeergebiet und im Nahen Osten.

Obwohl das alte Testament manche Frauen ehrt, wie Deborah, Mirjam, Esther, Hulda und Ruth, haben die meisten Rabbiner auch Frauen verachtet. 


Im Gegenteil hat Jesus die Frauen wirklich respektiert und ganz radikal ernst genommen.

In den Zehn Geboten, sehen wir, dass wir nicht nur unseren Vater, sondern auch unsere Mutter ehren sollen. 
Jesus hat das nicht nur zitiert, sondern er praktizierte, was er predigte. 


In der antiken Welt war das echt radikal. Der Vater galt als Chef der Familie. Die Frau musste wie eine Sklavin gehorchen und der Vater durfte seine Sklaven und sogar seine eigenen Kinder einfach hinrichten. 


Manche modernen Frauen haben Jesus deswegen zu respektieren gelernt aber viele denken, dass Paulus wie ein frauenfeindlicher Patriarch wäre. Ist das wirklich so?

In der englischen Bibel lesen wir, der Mann ist der “head” (Kopf) der Frau. 

Was soll das bedeuten? Auf Englisch kann das Wort “head” auch Chef oder Leiter bedeuten. Auf Deutsch lesen wir ein noch stärkeres Wort: HAUPT.


Ich lasse euch aber wissen, dass Christus ist eines jeglichen Mannes Haupt; der Mann aber ist des Weibes Haupt; Gott aber ist Christi Haupt. 1 Kor 11,3 (Luther1912) 


Für Luther war offensichtlich kein Zweifel. Der Ehemann soll der Chef sein. 


Luther war ein Mann seiner Zeit. Er gehörte zum Augustinerorden und er war ein Jünger des heiligen Augustinus, Bischof in Nord Afrika circa 400 AD. Augustinus war ein Jünger von St Ambrosius, Bischof von Mailand und Ambrosius predigte eine Mischung von der Bibel und der Philosophie von Platon, einer der alten Griechen, der auf Frauen herabschaute.


In den Jahrhunderten nach dem Tod der jüdischen Apostel hatten konvertierte Römer und Griechen die Leiterschaft der christlichen Gemeinschaft übernommen. 

Sie lasen die Bibel mit römischen oder griechischen Augen und diese Augen waren keineswegs frauenfreundlich. 

Augustinus selbst hatte enormen Einfluss und gilt bis heute unter Katholiken und Evangelischen als der Gigant der Theologie. 
Von Augustinus kommt das Dogma, das Seelenheil nur in der Römisch katholischer Kirche zu finden sei. 

Von Augustinus kommt auch die Inspiration für Luthers Revolution.

Das Seelenheil kommt allein von der Gnade Gottes und kann nur durch Glauben empfangen werden. 

Augustinus und Luther hatten vor ihrer Bekehrung schreckliche Schuldkomplexen. Augustinus war ein ausschweifender Casanova und nach seiner Bekehrung hat er seine Geliebte, mit der er einen Sohn hatte, einfach entlassen. Das galt als Tugend und so hat es Augustinus selbst verstanden.

Dann wurde Augustinus Zölibatär und sehr streng mit sich selbst und auch mit anderen.


Was soll es bedeuten, dass der Mann das Haupt der Ehefrau sein soll?

“Haupt” bedeutet “Kopf” aber auch “Leiter oder Chef”.
Aber das Griechische Wort ist KEPHALE. KEPHALE heisst “Kopf” aber selten “Haupt” oder “Chef”.


KEPHALE hatte sehr oft die Bedeutung URSPRUNG oder QUELLE.

 Ich lasse euch aber wissen, dass Christus das Haupt eines jeden Mannes ist; der Mann aber ist das Haupt der Frau; Gott aber ist das Haupt Christi. 1 Kor 11,3


Der erste Mann kam von Christus, denn Jesus ist das Wort Gottes.

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eins, das geworden ist. Joh 1,1-3


Die erste Frau kam von dem ersten Mann, von seiner Rippe vor dem Sündenfall. 

Dann kam Jesus als Mensch, von dem himmlischen Vater.


Ist hier von Rangordnung die Rede oder Ursprung?


Denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau von dem Mann. 1 Kor 11,8

denn wie die Frau von dem Mann, so kommt auch der Mann durch die Frau; aber alles von Gott. 1 Kor 11,12